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Kraja: Brusand Hav (Review)
Artist: | Kraja |
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Album: | Brusand Hav |
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Medium: | CD | |
Stil: | Folk / Gesang |
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Label: | Westpark | |
Spieldauer: | 56:02 | |
Erschienen: | 21.01.2011 | |
Website: | [Link] |
Allein weiblicher Chorgesang muss es richten … Die Plattenfirma beweist hier gehörig Chuzpe, denn trotz des weitgängigen Selbstläufertums skandinavischer Musik auf dem Markt dürften KRAJA sich nicht eben leicht verkaufen. Tatsächlich gibt es hier nichts als teilweise traditionelles norwegisches Liedgut im Vortrag vierer Stimmen. Das Gute daran? Es ist schön und absolut nicht langweilig.
Nicht einmal eine Handvoll Songs erhalten die Unterstützung eines traumhaft gespielten Sopransaxofons beziehungsweise Schlagzeugers, der natürlich seine Kessel nicht zertrümmert. Auch ohne dieses Zubrot blieb den Lestander-Schwestern und ihren beiden Freundinnen immer noch ein Sack voller nicht einmal sperriger Perlen, von denen "Tystnaden", "Alla" und "Fyllepolskan" dem Rezensenten subjektiv am besten gefallen. Dieser empfiehlt nach Reinhören ebenfalls die beiden Vorgängeralben "Under himmelens fäste" und "Vackert Väder", so man nicht genug von dieser Harmonie bekommen kann.
Im Falle KRAJA gelten Floskeln wie "verzückend schön" nicht länger als solche. Wer mit derlei Vokabular überhaupt nichts anzufangen weiß, der mache einen weiten Bogen um "Brusand Hav". Andernfalls muss man ihm vielleicht den Kotzeimer reichen … Ansonsten bleibt nur noch die Aufgabe, eine Übersetzung der Texte zu finden.
FAZIT: Ein Album für spezielle Geschmäcker zweifellos: KRAJA zelebrieren Minimalismus im Kontext einer Volksmusik, welche in Deutschland gleichwohl mehrheitsfähiger als unsere eigene sein mag, jedoch nichstdestoweniger kaum für einen Ansturm auf die Auslagen der Plattenläden sorgen dürfte. Stattdessen erfreuen sich sanfte Gemüter und Klangästheten an einem Sound, den andere in Sachen Ursprünglichkeit und Anmut anno 2011 erst noch übertrumpfen müssen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Jag kommer av ett brusand hav
- Jag sag dig
- Nu är det synd om de döda
- Sa ler bara den
- Bäckens första bubblor
- teoripolskan
- Sa vandra vi
- Tystnaden
- Allt, allt jag ägde
- Svantes visa
- Lydia
- Fyllepolskan
- Alla
- Himmelske fader
- Vägent till lyckan
- Gesang - Frida Johansson, Eva Lestander, Lisa Lestander, Linnea Nilsson
- Brusand Hav (2011) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Skandinavier
gepostet am: 11.06.2013 User-Wertung: 15 Punkte |
Also bitte! "Tatsächlich gibt es hier nichts als teilweise traditionelles norwegisches Liedgut"... Als Skandinavier aus Schweden habe ich es satt, dass nordeuropäische Kultur von Kontinentaliern ständig in einen Topf geworfen werden. Das Liedgut ist traditionell schwedisch, spezieller nordschwedisch. Schweden mit Norwegen zu verwechseln ist einfach ein Kardinalfehler und peinlich. Ansonsten fand ich das Review richtig gut getroffen |
Andreas Schiffmann
gepostet am: 11.06.2013 |
Schön, dass ich vor dem Genuss Landeskunde betreiben soll, weil das Label falsch oder nicht informiert, und dass man sich in Skandinavien wohl doch nicht so grün ist, wie es bei minderwertigen "Kontinentaliern" den Anschein hat. Ein Schwede, der sich auf den Schlips getreten fühlt, weil er seine Tradition (nein, die "nordschwedische", um genau zu sein) durch das Etikett "Norwegen" (Fjordpinkler? Trolle?) durch die Köttbullar gezogen sieht ... und das im Rahmen eines Tonträgers mit argloser Musik. Armes Europa. |